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Johnson-Thompson mit 5000 Punkten, Carolin Schäfer verletzt

Carolin Schäfer stellte in Prag eine neue Hallenbestleistung im Kugelstoßen auf (Foto: Iris Hensel)
Carolin Schäfer stellte in Prag eine neue Hallenbestleistung im Kugelstoßen auf (Foto: Iris Hensel)

Bei den Hallen-Europameisterschaften in Prag schrammte die favorisierte Katarina Johnson-Thompson nur knapp am Weltrekord im Fünfkampf vorbei. Die einzige deutsche Teilnehmerin Carolin Schäfer musste den Wettkampf nach vier Disziplinen verletzungsbedingt aufgeben.

Wadenprobleme zwangen Carolin Schäfer vor der letzten Disziplin zur Aufgabe. In Absprache mit dem deutschen Mannschaftsarzt beendete sie den Wettkampf auf Rang zwölf liegend vorzeitig. In den ersten vier Disziplinen bestätigte die Frankfurterin ihre bereits in den vergangenen Wettkämpfen gezeigte gute Form. So blieb sie über 60 Meter Hürden in 8,50 Sekunden nur drei Hundertstel über ihrer erst vor kurzem bei den Deutschen Meisterschaften aufgestellten Bestmarke und lief die achtbeste Zeit der gesamten Konkurrenz. Im Kugelstoßen stellte sie mit 13,41 Metern sogar eine neue Hallenbestleistung auf. Im Hoch- und Weitsprung gingen 1,77 Meter bzw. 5,95 Meter in die Wertung ein.

Die Europameisterschafts-Vierte des Vorjahres ging unter schwierigen Vorzeichen in den Wettkampf. Vor wenigen Tagen hatte sie der Öffentlichkeit mitgeteilt, dass sie trotz des Unfalltods ihres Lebenspartners an den Hallen-Europameisterschaften in Prag teilnehmen wolle.

Katarina Johnson-Thompson dominiert
Die Britin Katarina Johnson-Thompson dominierte den Fünfkampf in Prag. Die 22-Jährige ging bereits in der ersten Disziplin mit der schnellsten Hürdenzeit von 8,18 Sekunden in Führung und baute ihren Vorsprung danach durch starke 1,95 Meter im Hochsprung aus. 12,32 Meter im Kugelstoßen genügten danach allerdings nicht, um die Führung gegenüber ihrer schärfsten Konkurrentin Nafissatou Thiam (Belgien), die mit 14,80 Meter eine neue Bestleistung aufstellte, zu verteidigen. In der vorletzten Disziplin konnte Katarina Johnson-Thompson jedoch wieder ihre Stärken ausspielen. Mit 6,89 Meter war sie die mit Abstand beste Weitspringerin der Konkurrenz. Sie eroberte sich nicht nur die Spitze zurück, sondern hatte nun auch die reelle Chance, den Weltrekord von Natalyia Dobrynska (5013 Punkte) anzugreifen. Die Britin versuchte alles, lief von Beginn an der Spitze des Feldes. Zum Rekord reichte es dennoch nicht ganz. Mit exakt 5000 Punkten sicherte sie sich ihren ersten großen internationalen Titel und durfte sich über einen neuen Landesrekord freuen.

Die 20-jährige Belgierin Nafissatou Thiam gewann die Silbermedaille mit 4696 Punkten vor der Tschechin Eliska Klucinova (4687 Punkte), die vor heimischen Publikum ebenfalls einen neuen Landesrekord aufstellte. Titelverteidigerin Antoinette Nana Djimou (FRA/4591 Punkte) musste sich dieses Mal mit Rang fünf begnügen.