Gleich zu Saisonbeginn gelang ihr der große Coup: Annett Fleming erfüllte nicht nur sich selbst den Traum, die Schallmauer von 6000 Punkten zu durchbrechen – sie schrieb damit auch
Siebenkampfgeschichte. Denn mit ihren in Santa Barbara (USA) erreichten 6051 Punkten war sie die 50. Deutsche, die diese Marke übertraf.
Die in den USA lebende und für den LC Jena startende Athletin steigerte Anfang April ihre eigene Bestmarke im Siebenkampf um 133 Punkte. Dabei lag sie von der ersten Disziplin an auf Kurs zu
einer neuen Punkte-Bestleistung: 14,02 Sekunden über 100 Meter Hürden bedeuteten Bestzeit innerhalb eines Siebenkampfes und sechs Punkte mehr als bei ihrem bislang besten Siebenkampf. Auch im
Hochsprung machte sie mit übersprungenen 1,75 Meter Boden in Form von 37 Punkten gut. Im Kugelstoßen konnte sie noch einen draufsetzen und wuchtete die Kugel auf 14,02 Meter – weiter ging es im
Siebenkampf noch nie! Die Ausgangslage hätte nach drei Disziplinen nicht besser sein können. Allerdings folgte dann ein kleiner Dämpfer. Über 200 Meter blieb Annett Fleming zwar mit 25,83
Sekunden erst zum zweiten Mal im Siebenkampf unter der 26-Sekunden-Marke, dennoch lief sie die halbe Stadionrunde 37 Hundertsel langsamer als bei ihrem bisher besten Mehrkampf. Am Ende des ersten
Tages standen schließlich 3499 und immerhin noch zehn Punkte plus zu Buche. Der zweite Tag begann mit guten 5,72 Meter im Weitsprung. Hier büßte die Siebenkämpferin zwar ihr kleines
Punkte-Polster ein, lag aber nur fünf Punkte zurück und hatte immer noch beste Aussichten auf eine neue Bestleistung. Es folgte der Paukenschlag im Speerwurf – die als wurfstark bekannte
Siebenkämpferin schleuderte den Speer auf herausragende 51,58 Meter. Erstmals über 50 Meter und Bestleistung pulverisiert! Es zeigte sich einmal mehr, dass in einem Mehrkampf viel passieren kann.
Nach der sechsten Disziplin war nicht nur eine Verbesserung des Hausrekords von 5918 Punkten in Reichweite, sondern auf einmal auch noch erstmalig die 6000-Punkte-Marke. Es galt, auf den
abschließenden 800 Metern alles zu geben. Nach zwei Runden stoppte die Uhr für Annett Fleming bei 2:14,80 Minuten. Sie sicherte sich damit den wohlverdienten Lohn von 6051 Punkten und reihte sich
auf Platz 46, der von Sabine Braun mit 6985 Punkten angeführten ewigen deutschen Bestenliste ein.