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Carolin Schäfer bei Thiam-Sieg Fünfte

Carolin Schäfer überzeugte als Fünfte bei den Olympischen Spielen (Foto:Iris Hensel)
Carolin Schäfer überzeugte als Fünfte bei den Olympischen Spielen (Foto:Iris Hensel)

Nafissatou Thiam heißt die neue Olympiasiegerin im Siebenkampf. Mit 6810 Punkten und neuem Landesrekord setzte sich die Belgierin in einem hochklassigen Wettkampf überraschend gegen die leicht favorisierte Jessica Ennis-Hill durch. Die Britin hatte am Ende nur 35 Punkte weniger auf ihrem Konto und belegte Rang zwei. Bronze gewann Brianne Theisen-Eaton (6653 Punkte/CAN). Auf einen starken fünften Rang kam die Frankfurterin Carolin Schäfer. Sie sammelte als beste deutsche Athletin 6540 Punkte.

Carolin Schäfer hatte im Vorfeld angekündigt, die 6600 Punkte angreifen zu wollen. Gleich in der ersten Disziplin des olympischen Siebenkampfs ließ sie ihren Worten Taten folgen. Mit der neuen persönlichen Bestzeit von 13,12 Sekunden startete sie furios in den Wettkampf und ordnete sich auf Rang 5 des hochklassigen Starterfeldes ein. Es folgten ebenso starke 1,83 Meter im Hochsprung und 14,57 Meter im Kugelstoßen. Lediglich auf der 200-Meter-Strecke ließ sie im Vergleich zu ihrer Bestleistung – wie im Übrigen auch einige andere Konkurrentinnen auch – mit 23,99 Sekunden einige Punkte liegen. Nach Tag 1 standen 3936 Punkte und Rang 5 des Zwischenklassements zu Buche. Tag 2 startete für die Athletin von Jürgen Sammert mit zwei ungültigen Versuchen im Weitsprung. Im letzten Durchgang traf sie aber das Brett und durfte sich über gute 6,20 Meter freuen. Auch im Speerwurf, eine ihrer stärksten Disziplinen, gab sie sich keine Blöße und schob sich mit 47,99 Metern sogar auf den vierten Gesamtrang vor. Diese Platzierung konnte Carolin Schäfer über die ungeliebten 800 Meter trotz respektablen 2:16,52 Minuten jedoch nicht halten. Mit schnellen 2:09,43 Minuten zog die bis dato Fünftplatzierte Lettin Laura Ikauniece-Admidina noch an ihr vorbei und sicherte sich mit 6617 Punkten den vierten Platz. Carolin Schäfer blieb mit 6540 Zählern nur knapp unter ihrer persönlichen Bestleistung und fuhr mit Rang 5 den größten Erfolg ihrer Karriere ein.

Jessica-Ennis Hill geschlagen
Für die Medaillenränge wurden im Vorfeld des Wettkampfs mindestens fünf Athletinnen gehandelt. Allen voran galt die Olympiasiegerin von 2012 und amtierende Weltmeisterin Jessica Ennis-Hill als Goldkandidatin. Die Britin zeigte einen starken Wettkampf, konnte ihre Konkurrenz aber nie wirklich abschütteln. Am ersten Tag schob sich zunächst neben Nafissatou Thiam auch die junge Britin Katharina Johnson-Thompson weit nach vorne. Beide zeigten mit 1,98 Metern einen überragenden Hochsprung. Doch während Nafissatou Thiam keine Schwäche in den weiteren Disziplinen zeigte, fiel Johnson-Thompson nach schwachem Kugelstoßen und Speerwerfen deutlich zurück.

Jessica Ennis-Hill leistete sich keinen Durchhänger. Sie startete gewohnt stark mit 12,84 Sekunden in den Siebenkampf, überzeugte mit 1,89 Metern im Hochsprung und 13,86 im Kugelstoßen. Abschließende 23,46 Sekunden und 4057 Punkte reichten für eine knappe Halbzeitführung vor Nafissatou Thiam (3985 Punkte). Am zweiten Tag drejhe die Belgierin Thiam den Spieß um. Mit 6,58 Metern im Weitsprung schob sie sich an Ennis-Hill, die auf 6,34 Meter kam vorbei und ging mit fünf Punkten Vorsprung in eine ihrer stärksten Disziplinen, den Speerwurf. Jessica Ennis-Hill blieb hier mit 46,06 Metern in ihrem Leistungsbereich, zeigte jedoch zu wenig, um Nafissatou Thiam Paroli zu bieten. Die Belgierin warf trotz Ellenbogenschmerzen 53, 13 Meter. Damit baute sie ihren Vorsprung auf gut 140 Punkte aus. Auf den abschließenden 800 Metern holte Jessica Ennis-Hill noch einmal alles aus sich heraus, setzte sich gleich zu Beginn an die Spitze des Feldes und versuchte, die knapp zehn Sekunden Rückstand im Alleingang aufzuholen. Dem schnellen Tempo konnte lediglich die am Ende Drittplatzierte Kanadierin Brianne Theisen-Eaton (6653 Punkte) folgen. Für Ennis-Hill stoppten die Uhren nach 2:09,07 Minuten und damit gut sieben Sekunden vor Nafissatou Thiam.

Jennifer Oeser in den Top Ten
Nach Carolin Schäfer schaffte auch Jennifer Oeser den Sprung in die Top Ten. Die Leverkusenerin sammelte in einem ausgeglichenen Siebenkampf 6401 Punkte und wurde Neunte. Mit 13,69 Sekunden gelang Jennifer Oeser ein guter Start in den Wettkampf. Danach stellte sie im Hochsprung mit 1,86 Meter ihre Bestleistung ein, stieß die Kugel auf gite 14,28 Meter und absolvierte die 200 Meter in 24,99 Sekunden. An Tag zwei wurden 6,19 Meter im Weitsprung, 47,22 Meter im Speerwurf und 2:13,82 Minuten über 800 Meter in die ergebnislisten aufgenommen.

Nach ihren Verletzungssorgen im Verlauf dieser Saison tat sich die dritte deutsche Teilnehmerin Claudia Rath schwer, in den Wettkampf zu kommen. 6270 Punkte bedeuteten am Ende Rang 14 für die Frankfurterin, die sich am zweiten Tag auf ihre Stärken im Weitsprung (6,55 Meter) und über 800 Meter (2:07,22 Minuten) verlassen konnte.